Historische Bauten mit (neuer) Geschichte – Ehrenhausen an der Weinstraße

Der historische Ort an der Mur ist nicht nur ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Fahrten an die Südsteirische Weinstraße, es lohnt sich auch die zahlreichen Highlights in Ehrenhausen selbst zu besuchen und zu bestaunen. Vom Eggenberger-Mausoleum und dem Schloss Ehrenhausen, von der barocken Pfarrkirche, den ehrwürdigen Bürgerhäusern, dem Rathaus und dem Emmabrunnen bis hin zu neuen, innovativen Ideen für alte Gemäuer – Ehrenhausen hat viele Schätze zu bieten.

„Um 1240 wurde Ehrenhausen erstmals genannt, damals noch im Besitz des Stiftes St. Paul in Kärnten, 1624 gab es die offizielle Erhebung zum Markt, 1748 wurde dann die eigene Pfarre gegründet“, erklärt mir Gerhard Stingel, „aber diese Jahreszahlen, die merkt sich eh niemand. Schaun‘ wir uns das alles doch gleich an!“. Ebenso wie Johann Ackerl und Christine Rauch bietet der Altbürgermeister individuelle historische Ortsrundgänge an, auf denen er nicht nur mit seinem umfangreichen geschichtlichen Wissen beeindruckt. Auch die ein oder andere Anekdote über die EhrenhausenerInnen weiß er zu erzählen, während wir über die Stufen hinauf ins Mausoleum gehen. Schon von außen sehr beeindruckend, ist vor allem das Innere des Mausoleums wirklich sehenswert. Während ich den Erzählungen und Erklärungen von Gerhard lausche, wandert mein Blick von einer Figur zur Nächsten, ein wirklich imponierendes Werk.

Ruprecht von Eggenberg (1546-1611) begann zwar noch den Bau des Mausoleums auf seinem Stammschloss, sein früher Tod (und auch der seines Erben Wolff) sowie finanzielle Schwierigkeiten verursachten allerdings eine lange Bauzeit von 1610-1690. Die dekorative Westfassade ist im manieristischen Stil ausgearbeitet. Der Rest des Mausoleums, bedingt durch die lange Bauzeit, ist reinstes Barock.

Lohnend ist auch ein Blick von der Balustrade vor dem Mausoleum in Richtung Ortszentrum: Über die Dächer von Ehrenhausen, vorbei an der Pfarrkirche und dem Georgi Schloss kann man über den Steinbruch der Lafarge Zementwerke GmbH hinaus bis zur Koralm sehen. Ein vielfältiger Ausblick, und auch hier gibt es allerlei Geschichten – von der Zeit der Römer bis in die Gegenwart.

Wir spazieren wieder hinunter und werfen noch einen Blick in die Pfarrkirche, ein Prunkstück mit einer Inneneinrichtung aus dem Rokoko. Auch hier findet sich die Ehrenhausener Linie der Eggenberger wieder: Im hinteren Teil wurden vier Grabtafeln in die Wände eingelassen, außen ziert das Allianzwappen der Eggenberger und der Grafen Leslies die Fassade. Am Kirchenvorplatz erwartet uns wieder herrlicher Sonnenschein, und wir spazieren vorbei am Emmabrunnen (benannt nach der Emma Freifrau von Lutterroth, eine großzügige Gönnerin, die unter anderem die erste Wasserleitung den Ehrenhausenern spendete) und dem Rathaus. Bevor es für mich weitergeht, geht’s noch kurz zur Stärkung im Kirchenwirt an der Weinstraße.

Gerhard Stingel steht für Führungen zum Mausoleum, zur Kirche und für (historische) Ortsrundgänge zur Verfügung, unter T: +43 664 4299693
Leider waren der Frost und das Wetter der vergangenen Saison auch für das Mausoleum eine Herausforderung, und so ist momentan nur ein Teil des Mausoleums innen zu besichtigen.

 

„Historisches bricht auf und wird kunstvoll wiedergeboren“

Zusätzlich zu der bewegten und interessanten Historie hat Ehrenhausen auch einiges „Neues und Modernes“ zu bieten. Neben der Vielzahl an innovativen und kreativen GastgeberInnen und Betrieben gibt es seit Mai 2017 ein besonders spannendes Projekt in den ehemaligen Kellern der Erzherzog Johann Weine, Hauptstraße 34. Über 20 KünstlerInnen stellen ihre Arbeiten noch bis Oktober 2017 im „Kunst(wein)Keller“ aus. Christine Rauch, Initiatorin und Obfrau des Kulturvereins Ehrenhausen a. d. W. begrüßt mich und wir gehen gleich hinunter in den neu belebten Weinkeller. Gekonnt werden hier zwischen den alten Gemäuern die Werke internationaler und heimischer KünstlerInnen inszeniert – und Christine weiß zu jedem der verschiedenen Werke aus Holz, Glas, Metallen, Ton und Stein etwas zu erzählen. Und auch die BesucherInnen können aktiv werden und gemeinsam ein Kunstwerk gestalten.

Die Ausstellung „Kunst trifft Skulptur“ ist Samstag und Sonntag von 10-13 Uhr geöffnet, und kann außerhalb dieser Zeiten ab 10 Personen (an Feiertagen ab 20 Personen) nach telefonischer Vereinbarung unter T: +43 676 5707689 besucht werden.

#weinstrassentipps

Für alle, die Ehrenhausen an der Weinstraße länger erleben und genießen wollen, bieten sich neben den zahlreichen GastgeberInnen an der Südsteirischen Weinstraße auch zwei tolle Appartements direkt in Ehrenhausen an:

Apartment am Schlossberg

Am idyllischen Schlossberg, mit einem wunderbaren Panoramablick vom 20m²-Balkon in die sanfte Hügellandschaft und auf das Schloss und Mausoleum. Das Appartement für bis zu 4 Personen überzeugt mit einer großzügigen Wohn-Küche (vollausgestattet mit hochwertigen Küchengeräten, Flat-TV und ausziehbarer Wohnlandschaft), Schlafzimmer (Doppelbett mit Boxspring-Qualität), Bad mit Regendusche (Waschmaschine & Wäschetrockner vorhanden) und separatem WC. Noch mehr Entspannung gibt’s gleich nebenan: im LOISIUM Wine & Spa Resort. Hier kann man zum Sondertarif das umfangreiche Angebot, von IndoorRelaxArea bis hin zur finnischen Sauna, nutzen.

Apartment am Schlossberg, Am Schlossberg 2A Top9. Franz Edegger, T: +43 664 73 961896, www.apartment-am-schlossberg.at

Villa zur Schmied’n

Mit viel Liebe und Feingefühl wurde das über 100 Jahre alte Gebäude umgebaut, und beherbergt nun sechs Ferienwohnungen für 3-6 Personen. Neben den stilvoll und gemütlich eingerichteten und voll ausgestatteten Appartements wartet ein bezaubernder Garten mit Grill-, Relax und Spielmöglichkeiten für Kinder. Was besonders begeistert ist ein umfangreiches Frühstücksangebot mit vielen regionalen und zahlreichen selbstgemachten Schmankerln – das übrigens auch ohne Übernachtung gebucht werden kann.

Villa zur Schmied’n, Gamlitzer Straße 100a, Petra Zirngast, T: +43 664 2473730, www.villa-schmiedn.at